Aus dem Schacharchiv von Chess-Results.com: Artikel: 5619 vom 17.10.2010, Kategorie Österreich
Schnellschach-Staatsmeisterschaft Bad Vöslau 2010:
Markus Ragger perfektionierte "Grand-Slam",Veronika Exler schnappte sich den Damen-Titel,
VIKTOR KORTSCHNOI als ?Zuckerl? bei der Staats verlost
Bericht: Margit Almert
Abermals, wie schon 2009, war heuer das Kurzentrum "Bad
Vöslau" der Austragungsort der Schnellschach-Staatsmeisterschaft. Das
Veranstalterteam, großteils keine Schachspieler!, gab sich redlich Mühe das
gelungene Event auf die Beine zu stellen. Zurecht enttäuscht waren daher Robert
Baumfrisch und "Mannen" über die Teilnehmeranzahl von nur 103 Spielern.
Hierorts muss ein Denkanstoß an den ÖSB Platz finden, der - eigentlich seiner
eigenen Staatsmeisterschaft- keinen Terminschutz gewährte, so spielten am
selben Wochenende die Bundesligen B Mitte und West obwohl der Termin bereits
Ende 2009 fixiert war. Bekannterweise wurden die Ligatermine erst April/Mai
festgesetzt.
Ein voller Erfolg war diese Meisterschaft dennoch. Zur
Begrüßung kamen Generalsekretär Walter Kastner und der frisch gekürte
Zonenpräsident der FIDE Robert Zsifkovits, sowie niederösterreichs Präsident
Franz Modliba.
Die unumstrittene Nummer 1 in Österreich ist zur Zeit der
22-jährige Kärntner GM Markus Ragger. Als Sieger der Staatsmeisterschaften im
Turnierschach und Blitzschach griff er am Wochenende bei der
Schnellschach-Staatsmeisterschaft abermals nach Gold und perfektionierte damit
den österreichischen "Grand-Slam". Lediglich gegen Shengelia und Ganaus gab
er ein Unentschieden ab. Ragger zeichnete sich durch schachliche Souveränität
wahrlich aus. Rang zwei ging an seinen Großmeisterkollegen David Shengelia. Der
stark agierende Widereinsteiger Alexander Fauland belegte den hervorragenden
dritten PLatz.
In der Damenriege durfte Veronika Exler (6/9) die
Goldmedaille in Empfang nehmen und hatte zu Recht eine rießen Freude damit. Tina
Kopinits, punktegleich mit der Siegerin, und Barbara Schink (5/9) folgten auf
den Plätzen zwei und drei.
Viktor Kortschnoi wurde verlost
Das eigentliche Festival startete kurz vor der Siegerehrung mit der
Begrüßung eines Schachweltstars. Turnierdirektor Robert Baumfrisch kündigte
den 80-jährigen zweifachen Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi an.
Die lebende Schachlegende aus Russland setzte sich im Jahr
1976 bei einem Turnier in Amsterdam ab, blieb zwei Jahre in Holland und
wechselte dann seinen Wohnort in die Schweiz, die er auch bei Schach-Olympiaden
mehrmals vertrat und die Schweizer Staatsbürgerschaft annahm. Gemeinsam mit den
Offiziellen nahm Kortschnoi die Siegerehrung vor.
Danach stellte sich Kortschnoi auf dem bühnenhaften
Turnierparkett ausgelosten Spielern im Blitzschach, wobei der
Senioren-Weltmeister 2006 darauf bestand nur drei, der Gegner jedoch fünf
Minuten zu bekommen. 25 Spieler, deren Los gezogen wurde konnten sich rühmen,
gegen den "großen Viktor" gespielt zu haben. Zwei davon, Johann Strasser
und Patrik Reinwald, konnten sogar siegen.
Wenn dass kein wunderbarer Turniertag war!
Alle Ergebnisse im Detail